Heute tritt der umstrittene Hebammenhilfevertrag in Kraft. Bundesweit rechnen Hebammenverbände deshalb mit einer Kündigungswelle von freiberuflichen Hebammen in Geburtskliniken. Sie fordern Nachverhandlungen, mehr Geld und weniger Bürokratie.
Hä? Also einerseits wird gesagt, dass der Mindestlohn und die Vergütung einer Geburt pro Stunde massiv steigt, andererseits sagen die Hebammen, dass sie deutlich weniger Vergütung erhalten? Da muss sehr an der Realität vorbeigeplant worden sein.
“Die wichtigste und zentrale Errungenschaft des neuen Vertrags ist die 1:1-Betreuung, also auf jede Frau unter der Geburt kommt eine Hebamme. Deswegen ändert sich die Vergütungsstruktur.” (Florian Lanz, GKV)
Das Problem sei im Kern, dass zu wenig Personal für die eigentlich erwünschte 1:1-Betreuung vorhanden ist und somit das Ziel unrealistisch sei:
Laut Hofner (BHLV) ist es unrealistisch, an allen Kliniken genug Hebammen vor Ort zu haben, die rund um die Uhr eine 1:1-Betreuung garantieren.
Es kommt wohl häufig vor, dass Hebammen 3 oder mehr Geburten gleichzeitig betreuen. Das ist nach dem neuen Modell nicht gewünscht und führt zur Senkung der Vergütung pro weiterer Geburt:
“Bisher konnten wir parallel zwei Frauen betreuen und bekamen dafür dasselbe Geld, jetzt erhalten wir für die erste Frau nur noch 80 Prozent der neuen Sätze, für die zweite Frau 30 Prozent. Betreuen wir im Notfall auch eine dritte Frau für eine Stunde, bekommen wir wieder nur 30 Prozent, bei gleicher Verantwortung für alle. Das können wir nicht verstehen.” (Lisa Dörner, Beleghebamme)
Also nach alter Rechnung:
3 · 41 €/h = 123 €/h, nach neuer Rechnung (0,8 + 0,3 + 0,3) · 59 €/h = 84,60 €/h.
Edit: Das entspricht bei 3 gleichzeitigen Geburten 31 % weniger. Bei zwei gleichzeitigen Geburten lag die Entlohnung bisher bei 2 · 41 €/h = 82 €/h, jetzt bei (0,8 + 0,3) · 59 €/h = 64,90 €/h, wird also um 21 % niedriger vergütet.
Habe mittlerweile gemerkt, dass das ja auch “nur” für Beleghebammen gilt. Dafür wird die Betreuung zu Hause massiv besser vergolten (statt pauschal 20 Minuten jetzt bis zu 120 Minuten). Die Absicht dahinter scheint zu sein, dass es weniger Beleghebammen geben soll, da diese durch die Doppelbelastung und Mehrarbeit scheinbar viel mehr Fehler machen?
Hä? Also einerseits wird gesagt, dass der Mindestlohn und die Vergütung einer Geburt pro Stunde massiv steigt, andererseits sagen die Hebammen, dass sie deutlich weniger Vergütung erhalten? Da muss sehr an der Realität vorbeigeplant worden sein.
Das Problem sei im Kern, dass zu wenig Personal für die eigentlich erwünschte 1:1-Betreuung vorhanden ist und somit das Ziel unrealistisch sei:
Es kommt wohl häufig vor, dass Hebammen 3 oder mehr Geburten gleichzeitig betreuen. Das ist nach dem neuen Modell nicht gewünscht und führt zur Senkung der Vergütung pro weiterer Geburt:
Also nach alter Rechnung:
3 · 41 €/h = 123 €/h, nach neuer Rechnung(0,8 + 0,3 + 0,3) · 59 €/h = 84,60 €/h.Edit: Das entspricht bei 3 gleichzeitigen Geburten 31 % weniger. Bei zwei gleichzeitigen Geburten lag die Entlohnung bisher bei
2 · 41 €/h = 82 €/h, jetzt bei(0,8 + 0,3) · 59 €/h = 64,90 €/h, wird also um 21 % niedriger vergütet.Habe mittlerweile gemerkt, dass das ja auch “nur” für Beleghebammen gilt. Dafür wird die Betreuung zu Hause massiv besser vergolten (statt pauschal 20 Minuten jetzt bis zu 120 Minuten). Die Absicht dahinter scheint zu sein, dass es weniger Beleghebammen geben soll, da diese durch die Doppelbelastung und Mehrarbeit scheinbar viel mehr Fehler machen?